U23 Schweizermeisterschaften Frauenfeld, 22. August 2020

Als einzige Athletin der LVZO stand Katja Widmer an den U23 Schweizermeisterschaften, am 22. August in Frauenfeld im Einsatz. Nachdem die bisherigen Wettkämpfe allesamt bei sehr hohen Temperaturen und Sonnenschein stattfanden, waren die Bedingungen an diesem Nachmittag eher garstig. Bei der Anfahrt zum Wettkampfgelände und während dem Aufwärmen regnete es in Strömen, was nicht gerade optimale Voraussetzungen waren. Doch kurz vor dem Start hellte es auf und die Vorläufe konnten in einem kurzen Zeitfenster ohne Regen absolviert werden.

Katja fühlte sich gut und stellte beim Aufwärmen erfreut fest, dass ihre Oberschenkel unerwartet frisch waren und zuvor verspürte Schmerzen im rechten Oberschenkel und Knie verschwunden waren. Obwohl sie klitschnass wurde, gelang es ihr, sich bis zum Start warm zu halten und konzentriert zu bleiben. Mit dem Ziel, eine neue PB zu laufen und sich vom ganzen Drumherum nicht allzu stark ablenken zu lassen, begab sie sich zum Callroom. Die Serieneinteilung erfolgte zwar anders als erwartet, dies sollte jedoch nicht weiter stören. Mit Vorfreude startete Katja im zweiten der beiden Vorläufe auf der Innenbahn.

Der Start und die ersten Hürden gelangen ihr gut, sie musste sich aber bald der grösstenteils schneller laufenden Konkurrenz geschlagen geben. Darunter auch Yasmin Giger, die U20-Europameisterin über 400 Meter Hürden. Eine Motivationsspritze gab es aber, als sie eingangs der zweiten Kurve eine Konkurrentin überholen konnte und merkte, dass noch etwas drinnen liegt. Getragen von den «Hopp»-Rufen ihrer Familie konnte sie auf den letzten Metern nochmals eine Läuferin überholen und sicherte sich so den fünften Serienplatz.

Insgesamt beendet sie die Schweizermeisterschaften auf dem zehnten Schlussrang. Mit einer Zeit von 69.48 Sekunden lief sie gute 1.1 Sekunden schneller als bisher und konnte damit eine klare neue persönliche Bestleistung aufstellen. Damit darf sie zufrieden sein, sie bleibt aber gespannt was noch drin liegt. Ihr Ziel, die Limite für die Aktiv-Schweizermeisterschaften zu holen, hat sie mit dieser Zeit auch erreicht, leider wird sie dort aber nicht an den Start gehen können. Obwohl sie sich gerne weiter vorne platziert hätte, weiss sie, dass die Entwicklung wichtig ist und sie Trainer-mässig nicht dieselben Voraussetzungen hat wie andere Athletinnen. Trainiert sie doch grösstenteils ohne Betreuung. Auf dem für sie eher überraschenden Schritt nach vorne kann und will sie aufbauen und kann sich so bereits jetzt klare Ziele für die nächste Saison setzen.

Katja Widmer