Abendmeeting Regensdorf, 08. August 2020

Als einzige Athletin der LVZO stand Katja Widmer an diesem sonnigen, heissen Samstagnachmittag am Abendmeeting in Regensdorf am Start. Es war ihr erster Start über die 400 m Hürden seit über einem Jahr. Mit dem Ziel die U23-SM-Limite zu holen, begann sie sich aufzuwärmen. Glücklicherweise fand sie ein schattiges Plätzchen dafür. Sie versuchte sich auf sich selbst zu konzentrieren und sich von den grossen gemeldeten Namen, wie Mujinga Kambundji und Tadesse Abraham, nicht ablenken zu lassen. Ihr Hauptziel nebst der SM-Limite war es, sich selbst nicht zu viel Druck zu machen und der Nervosität, anders als bei allen bisherigen Starts über diese Distanz, nicht die Überhand zu geben. Dies gelang ihr grösstenteils sehr gut und sie konnte mit einer gesunden Nervosität und sogar etwas Vorfreude anstelle der bisherigen Angst in den Startblock steigen.

Der Start in Serie vier auf Bahn fünf erfolgte zwar mit einer etwas verzögerten Reaktion aber ansonsten nicht schlecht. Doch bereits bei der ersten Hürde musste sie mit dem schwächeren Bein zuerst drüber, so auch bei den folgenden Dreien. Sie «täbelete» vor fast jeder Hürde, eingangs der zweiten Kurve blieb sie vor einer Hürde fast stehen und ausgangs Kurve flog sie dafür nach der achten Hürde fast auf die Nase. Auf den letzten ca. 80 Metern konnten aber nochmals alle Kräfte mobilisiert werden und Katja sicherte sich mit dem Willen, sich auf den letzten Metern nicht mehr überholen zu lassen, den Seriensieg. Obwohl der Lauf technisch zu wünschen übrig liess, lief sie mit einer Zeit von 70.63 Sekunden eine neue PB und weiss jetzt, dass sie, wenn sie sich selbst nicht so viel Druck macht und unverkrampft läuft, fähig ist, eine Zeit deutlich unter den 70 Sekunden laufen zu können.

Im Grossen und Ganzen ist Katja mit dem Wettkampf zufrieden, vor allem aber ist sie froh, dass sie ihre Angst vor Wettkämpfen nun hoffentlich endgültig überwinden konnte. Ein grosser Teil des Rennens wird eben doch im Kopf entschieden…

Katja Widmer